dis-play
Ciao Schiffscontainer auf dem Areal für Kunst und Kultur, Güterbahnhof Bremen, 2022
dis-play ist eine formale Handlungsanweisung an 4 eingeladene Künstler:innen: ein 10-tägiger Arbeitsaufenthalt, ein prozesshaftes Arbeiten im/am Ausstellungscontainers ”CIAO” des “Güterbahnhof Bremen – Areal für Kunst und Kultur”, initiiert von Mari-Lena Rapprich
Zwei Türspione im Holzkubus des Containers interagieren mit Besucher*innen und vorbeilaufenden Personen. Das eine lenkt den Blick von innen nach außen und vice versa. Das zweite befindet sich in der Rückwand des Containers. Es ist mit einem winzigen Mikrofon bestückt, das einen sehr hohen Pfeifton rückkoppelt. Dieser an Tinnitus erinnernde, sich ins Ohr prägende Klang kann durch Bewegung im Raum variiert, gedämpft oder zum Schweigen gebracht werden. Auf getippten Haftnotizen an der Wand stehen Anweisungen für Bewegungshandlungen. Sie bewegen den Schwerpunkt des Kubus im Comtainer, modulieren den Klang in der Wand und schärfen die Aufmerksamkeit beim Hören. Ein Mittelwellenradio im Raum erfaßt die Signale der herannahenden Züge.
In der benachbarten Baumkrone fand während der Residenz eine durch ein Megafon geflüsterte Textübersetzung statt (Warum die Welt nicht immer besser wird, 2022). Zum Abschluss der Residenz diente der gesamte Container als Resonanzkörper live performter Rückkopplungen.
„In meinem Ohre summt ein leises Klingen/ Und widerhallet ein verschollnes Singen:/ Mein denket einer auf entfernten Wegen (…)“ G.Keller, 19 Jhrdt.